Verbundweiter Leseausweis
Verbundweiter Leseausweis
Durch das Konzept eines verbundweiten Leserausweises können Bibliotheksbenutzer in verschiedenen Bibliotheken mit nur einem Ausweis Medien ausleihen und zurückgeben. Hierfür hat der Benutzer einen Ausweis mit einer Ausweisnummer, die in allen Bibliotheken des Verbunds eingelesen werden kann. In Südtirol besteht z. B. eine solche Möglichkeit durch einen landesweiten Leserausweis.
In BIBLIOTHECAnext ist das Konzept des verbundweiten Leserausweises über Fremdbenutzer implementiert, die Sie im Ausleihmodul aufrufen können.
Voraussetzungen für den verbundweiten Leserausweis
Sie müssen folgende Voraussetzungen erfüllen:
- BIBLIOTHECAplus/next ab Version 3.3.2
- Microsoft .NET Framework Version 3.5
- Installation und Einrichtung des Dienstes SüdtirolUploader
- Konfiguration der Datei winoeb.ini
Vorbereitende Maßnahmen
Bevor Sie die Installation des Uploader-Diensts für den Leserausweis durchführen, beachten Sie die wichtigen vorbereitenden Maßnahmen in diesem Dokument.
SQL-Befehle ausführen
Führen Sie vor dem ersten Ausführen der Anwendung die SQL-Befehle aus der Datei
..\BIBLIO_CLIENT\BIN\SQL\Trigger Südtiroler Leseausweis\SQLbase.sql auf Ihrer Datenbank aus.
Bei einer Oracle-Datenbank verwenden Sie entsprechend die Datei Oracle.sql, bei einer Microsoft SqlServer-Datenbank die Datei SqlServer.sql.
Installieren und Konfigurieren
Mit der Installation von BIBLIOTHECAnext wird die Funktionalität des verbundweiten Leserausweises bereits installiert. Sie müssen aber einen Dienst installieren und Konfigurationsschritte vornehmen.
Nach der Installation von BIBLIOTHECAnext und vor der ersten Nutzung der Funktion des verbundweiten Leserausweises müssen Sie zunächst den gesamten Benutzerstamm Ihrer Bibliothek mit dem Web-Service des Benutzerpools des Verbunds abgleichen. Geben Sie hierfür folgenden Befehl ein:
UPDATE BIBLBENUTZER
SET ORT=ORT
WHERE AUSWEISNR IS NOT NULL;
COMMIT;
Sie können hierfür SQLTalk verwenden - zu starten über das Programm sqltalk.exe im Ordner ..\BIBLIO_CLIENT\BIN\SQLTalk – , oder ein geeignetes Oracle-oder SqlServer-Tool. Im täglichen Betrieb erfolgt ein regelmäßiger Abgleich über den Dienst SüdtirolUploader.
Dienst SüdtirolUploader installieren
In der Auslieferung von BIBLIOTHECAnext ist die Datei südtiroluploader.exe enthalten. Diese ist für die Installation des Dienstes notwendig
Gehen Sie wie folgt vor, um den Dienst zu deinstallieren:
- Starten Sie die Windows-Dienst-Übersicht.
- Wählen Sie z. B. im Windows Startmenü Einstellungen > Systemsteuerungen > Verwaltung > Dienste.
- Markieren Sie den Dienst SüdtirolUploader und wählen Sie Dienst beenden.
- Starten Sie die MS-DOS-Eingabeaufforderung. Wählen Sie hierzu z. B. im Windows XP-Startmenü Programme > Zubehör > Eingabeaufforderung.
- Navigieren Sie zu dem Ordner, in dem sich die Datei südtiroluploader.exe befindet. Verwenden Sie hierzu die DOS-Befehle cd <Verzeichnis>, um ein Verzeichnis zu öffnen, und cd.. um eine Verzeichnisebene zurückzugehen.
- Geben Sie folgenden Befehl ein:
<Pfad>\installutil /U südtiroluploader.exe
Der Teil <Pfad> steht hierbei für den Pfad, in dem das .NET Framework bei Ihnen installiert ist. Sie können den korrekten Pfad z. B. in der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE > SOFTWARE > Microsoft > ASP.NET > <Version> > Path ermitteln. - Drücken Sie die Eingabetaste.
Beispiel für den Pfad: C:\WINDOWS\Microsoft.NET\Framework\v2.0.50727
Gehen Sie wie folgt vor, um den Dienst zu installieren:
- Starten Sie die MS-DOS-Eingabeaufforderung. Wählen Sie hierzu z. B. im Windows XP-Startmenü Programme > Zubehör > Eingabeaufforderung.
- Navigieren Sie zum Ordner ..\BIBLIO_CLIENT\BIN\VerbundweiterLeserausweis\ .
- Verwenden Sie die DOS-Befehle cd <Verzeichnis>, um ein Verzeichnis zu öffnen, und cd.. um eine Verzeichnisebene zurückzugehen.
- Geben Sie folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
<Pfad>\installutil südtiroluploader.exe
Der Teil <Pfad> steht hierbei für den Pfad, in dem das .NET Framework bei Ihnen installiert ist. Sie können den korrekten Pfad z. B. in der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE > SOFTWARE > Microsoft > ASP.NET > <Version> > Path ermitteln.
Beispiel für den Pfad: C:\WINDOWS\Microsoft.NET\Framework\v2.0.50727 - Starten Sie die Windows-Systemsteuerung und öffnen Sie die Dienstverwaltung.
- Nehmen Sie für den Dienst SüdtirolUploader die Einstellungen wie gewünscht vor. Wir empfehlen z. B. die Einstellung, den Dienst nach dem ersten Fehlschlag neu zu starten.
Der Dienst ist installiert und eingerichtet und startet bei jedem Neustart des Computers.
Datei winoeb.ini konfigurieren
In der Konfigurationsdatei winoeb.ini – im BIBLIOTHECAnext-Ordner im Ordner für Windows-Anwendungsdaten – müssen Sie folgende Einstellungen vornehmen.
Im Abschnitt [Ausleihe] aktivieren Sie die Funktionalität für den verbundweiten Leserausweis grundsätzlich.
Geben Sie hierfür folgenden Wert ein:
SUEDTIROLERLESERAUSWEIS=1
im Abschnitt [Suedtirol] Eingaben machen, um die Einstellungen für den verbundweiten Leserausweis zu hinterlegen.
Hinweis: Wenn dieser Abschnitt noch nicht vorhanden ist, legen Sie ihn in der Datei winoeb.ini neu an.
Geben Sie die Werte für jede Zeile im Abschnitt [Suedtirol] ein, z. B.:
IntervallInMinuten=60 oder database=biblio
[Suedtirol]
libnr=
libname=
WebServiceURL=
serviceuser=
servicepassword=
database=
databaseuser=
databasetype=
databasepassword=
IntervallInMinuten=
Die Zeilen von libnr bis servicepassword werden Ihnen von Ihrer Zentrale zur Verfügung gestellt und betreffen den Zugang zum Web-Service.
Die drei darauf folgenden Zeilen betreffen den Zugang zu Ihrer bibliothekseigenen Datenbank. Benutzer und Passwort sind dabei jene, die Sie auch für die Anmeldung an SQLTalk/SQLDeveloper verwenden, z. B. sysadm und geheim, nicht aber leiter und biblio.
Der Wert bei IntervallInMinuten (z. B. 60) gibt an, in welchen Zeitabständen Ihr Bibliothekssystem Daten an den Verbundserver sendet und die dortigen Benutzerdaten aktualisiert. Wenn Sie den Wohnort eines Benutzers Ihrer Bibliothek in den Benutzerdaten ändern, sendet das System diese Änderung an den Web-Service mit allen Benutzerdaten des Verbunds.
Unter databasetype geben Sie den Datenbanktyp an:
- Oracle,
- SqlBase
- SqlServer
Verbuchungsfunktionen für Fremdbenutzer nutzen
Wenn ein Benutzer einer anderen Bibliothek in Ihrer Bibliothek ein Medium ausleihen oder zurückgeben will, können Sie die regulären Verbuchungsfunktionen nutzen, die Sie auch für Ihre internen Bibliotheksnutzer verwenden. Dies wird durch das Konzept des verbundweiten Leserausweises ermöglicht. Voraussetzung ist lediglich, dass dieser Fremdbenutzer im Benutzerpool des Verbunds erfasst ist.
So rufen Sie einen Fremdbenutzer auf:
- Wählen Sie im Ausleihmodul im Menü Benutzer > Fremdbenutzer. Ein Fenster zur Eingabe der Ausweisnummer erscheint.
- Geben Sie im Feld Ausweisnummer die verbundweit gültige Ausweisnummer des Fremdbenutzers ein.
- Klicken Sie auf Anmelden. Das System prüft im Hintergrund, ob ein Benutzer mit dieser Ausweisnummer im Verbundpool existiert. Wenn ein Benutzer gefunden wird, ergänzt das System dessen Daten im Fenster. Wenn ein Benutzer mehreren Bibliotheken zugeordnet ist, erhalten Sie eine Liste der Bibliotheken zur Auswahl. Wählen Sie in diesem Fall seine Hauptbibliothek aus.
- Sie haben folgende Optionen:
- Klicken Sie auf bearbeiten, um diesen Fremdbenutzer in der Benutzerverwaltung von BIBLIOTHECAnext zu öffnen und zu bearbeiten.
- Klicken Sie auf schließen, um das Fenster zu schließen und mit der Ausleihe fortzufahren. Die Benutzerdaten wurden in die BIBLIOTHECAnext-Datenbank übernommen. - Wählen Sie die entsprechende Verbuchungsfunktion, z. B. Ausleihe oder Rückgabe, und geben Sie die gewünschte Buchungsnummer ein. Sie können die Verbuchungsfunktion für diesen geöffneten Fremdbenutzer durchführen.
Steuernummer ergänzen
- Recherchieren Sie den zu bearbeitenden Leser im Ausleihmodul unter Benutzer > Ändern.
- Navigieren Sie zur Registerkarte Weitere.
- Tragen Sie die Steuernummer in das Eingabefeld Steuernummer ein.
- Die Steuernummer kann maximal 16 Stellen lang sein.
- Klicken sie auf OK, um die Benutzerdaten abzuspeichern.
- Ist bei einem Fremdbenutzer eine Steuernummer hinterlegt, wird diese im Fremdbenutzerfenster unter Benutzer > Fremdbenutzer angezeigt.
Es ist darüber hinaus möglich nach der Steuernummer eines Benutzers zu suchen:
- Gehen Sie hierzu in die Benutzerrecherche.
Diese beinhaltet das Feld Steuernummer (das Feld wird nur angezeigt, wenn der Parameter SUEDTIROLERLESERAUSWEIS aktiviert ist). - Um zu definieren, in welchem Feld der Cursor beim Aufruf der Maske steht, nutzen Sie bitte den Parameter FeldFuerBenutzerrecherche im Einstellungsmodul unter Konfiguration AP. Ist der Parameter auf 1 gesetzt bedeutet das, dass der Cursor direkt auf dem Feld Steuernummer steht. Ein Barcode kann dann direkt eingelesen werden.Die Steuernummer muss aus 16 Zeichen bestehen. Es findet eine Überprüfung der Länge des Feldes statt, sofern mindestens ein Zeichen eingegeben wurde. Wenn 16 Zeichen eingegeben wurden, ist die Steuernummer valide.
- Durch Drücken der Tabulatortaste starten Sie die Suche in der lokalen Datenbank.
Wird dort ein Benutzer mit entsprechender Steuernummer gefunden, wird dieser selektiert und die gewünschte Aktion ausgeführt (Konto, Benutzer etc...)
Wird kein Benutzer gefunden, wird im Pool des Verbundweiten Leserausweises nach den Bibliotheken gesucht, die einen Benutzer mit der entsprechenden Steuernummer haben.
Wird hier nur ein Treffer zurückgegeben und dieser ist nicht die eigene Bibliothek, werden die Benutzerdaten direkt in BIBLIOTHECAnext übernommen und es öffnet sich ein Dialog mit den Benutzerdaten, um diese nachzupflegen.
Werden mehrere Bibliotheken gefunden, in denen ein Benutzer mit der Steuernummer gefunden wird, öffnet sich ein Fenster für die Auswahl der Bibliothek. Hier muss der Benutzer eine Bibliothek selektieren (die eigene steht nicht zur Auswahl). Die Benutzerdaten des Benutzers der selektierten Bibliothek werden importiert und der Benutzerdialog öffnet sich, um fehlende Informationen nachzupflegen.
Achtung: Wird nach dem Importieren des Benutzers der Benutzerdialog geöffnet, hier jedoch der Abbrechen-Button betätigt, wird der Benutzer, der zuvor der Datenbank hinzugefügt wurde, wieder gelöscht.