Fahrbibliothek (Bücherbus)
So nutzen Sie eine Fahrbibliothek (Bücherbus)
Das kostenpflichtige Fahrbibliotheksmodul (Datei wb_fahr.exe dient der Anbindung eines Bücherbusses an eine Bibliothek. Im Bücherbus wird hierbei das Ausleihmodul von BIBLIOTHECAnext verwendet. Sie können dort ebenfalls OPAC-Plätze einrichten und im Netzwerk arbeiten. Sie haben die Möglichkeit, im Bücherbus den Gesamtbestand der Bibliothek oder aber nur den Teilbestand des Bücherbusses zu verwalten.
Anbinden der Fahrbibliothek
Wenn Sie in Ihrer Bibliothek eine Fahrbibliothek nutzen, stehen Ihnen für deren Anbindung die im Folgenden beschriebenen Möglichkeiten zur Verfügung.
Offline-Anbindung
Diese Anbindung ist denkbar, wenn der Bücherbus nicht über Funk an das Netzwerk angeschlossen werden kann. In diesem Fall arbeitet der Bücherbus mit einer eigenen Datenbank und muss seine Transaktionen regelmäßig mit der Zentrale abgleichen.
Hinweis:Für die Offline-Anbindung ist das kostenpflichtige Zusatzmodul Fahrbibliothek erforderlich.
Vorteile:
- Kostengünstig
Nachteile:
- Zeitlicher und personeller Mehraufwand durch den Datenbankabgleich
- Regeln und Restriktionen, welche Aktionen im Bücherbus durchgeführt werden dürfen, sollten beachtet werden.
Hinweis: Sofern irgendwie möglich sollten Sie im Bus die gleiche Datenbank verwenden wie in der Hauptstelle. Dies vereinfacht viele Prozesse erheblich.
Online-Anbindung
Diese Anbindung ist sinnvoll, wenn eine Netzanbindung des Bücherbusses an die zentrale Datenbank möglich ist.
Vorteile:
- Der Bücherbus arbeitet als eigener Arbeitsplatz mit direktem Anschluss an das System, d. h., die Aktionen sind sofort wie bei einem regulären Thekenplatz in der Zentrale sichtbar.
- Wenn bei der Anbindung mit einem Terminalserver gearbeitet wird, sind die Hardware-Anforderungen für die PCs am Bücherbus geringer.
Nachteile:
- Eine Netzanbindung muss vorhanden sein.
- Je nach Anbieter und Kondition können die Kosten für eine Online-Anbindung hoch sein.
Anbinden über UMTS/LE
Begriffsklärung: UMTS (Universal Mobile Telecommunications System): Aktuell gängige Mobilfunkgeneration (3G), Datenübertragung von bis zu 42 Mbit pro Sekunde möglich.
LTE (Long Term Evolution): Neuste Mobilfunkgeneration (4G), Datenübertragung von bis zu bis zu 300 Mbit pro Sekunde möglich. Bisher nicht flächendeckend in Deutschland verfügbar.
Technische Voraussetzungen für UMTS/LTE:
- UMTS/LTE-Handy oder UMTS/LTE-PCMCIA-Karte
- Einwahlmöglichkeit ins Netzwerk der Bibliothek
- Ausreichende Netzabdeckung an allen Haltestellen
Technische Umsetzung mit UMTS/LTE:
- Zugriff über Terminalserver: Der Bücherbus greift über einen Terminalserver auf die zentrale BIBLIOTHECAnext-Installation und die Datenbank zu.
Wir empfehlen dabei den Einsatz eines Microsoft-Terminalserver
Netzabdeckung
Wichtig für eine Online-Anbindung ist bei allen Techniken, dass eine ausreichende Netzabdeckung an den Haltestellen vorhanden ist. Bevor eine Online-Anbindung realisiert wird, sollte deshalb die Netzabdeckung aller Haltestellen geprüft werden. Dabei sollte nicht nur geprüft werden, ob das Netz überhaupt vorhanden ist, sondern auch, ob eine Datenübertragung möglich ist.
Falls die Netzabdeckung nicht an allen Haltestellen gewährleistet werden kann, können Sie verschiedene Alternativen in Erwägung ziehen:
- Haltestellen verlegen
- Notausleihe: Falls an einer Haltestelle gar kein Netz zur Verfügung steht, kann an dieser Haltestelle mit der Notausleihe gearbeitet werden.
Installieren der Fahrbibliothek
Im Folgenden erfahren Sie, welche Schritte Sie vor der Nutzung eines Bücherbusses durchführen müssen.
Voraussetzungen der Fahrbibliothek
Wir empfehlen, den Bücherbus mit einem Notebook auszustatten, weil Sie so weitestgehend unabhängig von einer zusätzlichen Stromversorgung bleiben und nur ein Minimum an Platz benötigen. Das Notebook oder der Server sollte so dimensioniert werden, dass alle Daten im Bus mitgeführt werden können.
Prüfen Sie, welche Möglichkeiten für die Stromversorgung im Bus bestehen. Dimensionieren Sie Akkus des Notebooks entsprechend. Es ist von Vorteil, wenn Sie auf das Bordnetz des Busses zurückgreifen können. Falls Sie mehrere Plätze einsetzen wollen, müssen Sie die Arbeitsplätze vernetzen (i. d. R. Peer-to-Peer-Netz). Eines der Notebooks übernimmt dann zusätzlich die Serverfunktion für die anderen Plätze.
Das Notebook, das im Bus die Serverfunktion wahrnimmt, muss nach der Rückkehr des Busses eine Verbindung zum zentralen Rechner aufbauen, damit die Daten übertragen werden können, die im Bus den Tag über erfasst wurden. Deshalb muss im Magazin oder in der Garage, an der der Bus abends ankommt, ein Netzwerkanschluss für die Anbindung an die Datenbank in der Hauptstelle vorhanden sein. Alternativ kann der Fahrer das Notebook nach Betriebsende in die Hauptstelle bringen. Dort muss eine Dockingstation für das Notebook eingerichtet sein, mit der eine Verbindung zum Server der Bibliothek aufgebaut werden kann.
Nach Möglichkeit sollten Sie im Bücherbus die gleiche Datenbank verwenden wie in der Hauptstelle.
Fahrbibliothek installieren
Installieren Sie eine Mehrplatzversion von BIBLIOTHECAnext gemäß Installationsanleitung.
Das Notebook (Einzelplatzversion) oder die Notebooks (Netzwerkversion) des Bücherbusses müssen mit einer BIBLIOTHECAnext-Installation ausgestattet werden. Die Datenbank, die hier verwendet wird, ist i. d. R. eine Kopie der Datenbank der Zentrale, es sei denn, die Zentrale setzt Oracle ein und im Bücherbus wird SQLBase eingesetzt.
Die Bücherbus-Datenbank muss einen anderen Namen als die Zentraldatenbank erhalten, z. B. BUS für den Bus und BIBLIO für die Zentrale. Das Notebook im Bus kann sich dadurch für den Fahrbibliotheksabgleich an beide Datenbanken anmelden.
Auf dem Notebook, auf dem der Datenbankserver gestartet ist, muss das Fahrbibliotheksmodul installiert sein. Dies geschieht bereits durch die Installation von BIBLIOTHECAnext. Die Datei wb_fahr.exe ist im Verzeichnis ..\BIN zu finden.
Installieren Sie einen BIBLIOTHECAnext-Client gemäß Installationsanleitung.
Tipp: Richten Sie für den Gesamtabgleich eine Routine ein, die die komplette Datenbank aus der Zentrale in den Bus kopiert.
SQLBase:
- Fahren Sie beide Datenbankserver (Bus und Zentrale) herunter.
- Kopieren Sie die Datenbankdatei aus der Zentrale auf das Bus-Notebook.
- Benennen Sie diese Kopie in BUS um, z. B. wenn F:\ das Serverlaufwerk ist: copy f:\sqlbase\biblio\biblio.dbs c:\sqlbase\bus\bus.dbs.
Oracle:
- Erstellen Sie über den Oracle-Export ein Dump-File der Datenbank.
- Kopieren Sie das Dump-File auf das Notebook.
- Spielen Sie das Dump-File über den Oracle-Import auf dem Notebook ein.
Diese Vorgänge sollten via Batch und soweit wie möglich automatisiert werden. So kann z. B. das Fahrbibliotheksmodul im Batch-Betrieb aufgerufen werden: Wb_fahr BATCH. Das bewirkt, dass das Modul gestartet wird und automatisch mit den gespeicherten Einstellungen den täglichen Abgleich ausführt. Auf diese Weise kann der tägliche Abgleich z. B. über das AT-Kommando von Windows NT oder Windows 2000 vollkommen automatisiert werden.
Datenbanksystem installieren
Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie das Datenbanksystem installieren und konfigurieren.
SQLBase installieren
- Der SQLBase-Server wird standardmäßig bei der Installation von BIBLIOTHECAnext mitinstalliert.
- Editieren Sie die Konfigurationsdatei sql.ini im Verzeichnis ..\sqlbase und ändern oder ergänzen Sie folgende Zeilen:
[win32client.ws32]
; Server Hauptstelle
serverpath=server1,<IP-Adresse des Servers in der Hauptstelle>/BIBLIO
; Server Bücherbus
serverpath=server2,127.0.0.1/BUS
Falls Sie im Bus neben dem Server einen oder mehrere Clients einsetzen, tragen Sie statt 127.0.0.1 die IP-Adresse des Servers im Bus ein.
- Editieren Sie die Konfigurationsdatei winoeb.ini und ergänzen oder ändern Sie folgende Zeilen:
[ALL]
DBNAME1=BUS
DBNAME2=BIBLIO
...
[Ausleihe]
BenutzerNrPrefix=B
- Benennen Sie das Verzeichnis ..sqlbase\biblio um in ..\sqlbase\bus.
- Löschen Sie die Datei biblio.dbs.
- Führen Sie einen Gesamtabgleich durch.
Hinweis: Wir empfehlen, die komplette Datenbank der Hauptstelle zu kopieren. Falls Sie den Gesamtabgleich über das Fahrbibliotheksmodul durchführen wollen, legen Sie zunächst im Verzeichnis ..\sqlbase\bus eine leere Datenbank bus.dbs an.
Oracle installieren
- Installieren Sie einen Oracle-Server.
- Installieren Sie einen Oracle-Client.
- Kopieren Sie die Konfigurationsdatei sql.ini (für Oracle angepasste Version) in das Programmverzeichnis von BIBLIOTHECAnext.
- Editieren Sie die Konfigurationsdatei tnsnames.ora und ändern oder ergänzen Sie folgende Zeilen:
BUS =
(DESCRIPTION =
(ADDRESS_LIST =
(ADDRESS = (PROTOCOL = TCP)(HOST = 127.0.0.1)(PORT = 1521))
)
(CONNECT_DATA =
(SERVICE_NAME = ORC1)
)
)
BIBLIO =
(DESCRIPTION =
(ADDRESS_LIST =
(ADDRESS = (PROTOCOL = TCP)(HOST = <IP-Adresse des Servers in der Hauptstelle>)(PORT = 1521))
)
(CONNECT_DATA =
(SERVICE_NAME = ORC1)
)
)
- Öffnen Sie die Registry (regedt.exe) und ändern oder setzen Sie folgenden Eintrag unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\ORACLE\HOME0:
Name: NLS_LANG
Typ: REG_SZ
- Wert: AMERICAN_AMERICA.WE8ISO8859P15
- Editieren Sie die Konfigurationsdatei sql.ini im Verzeichnis ..\sqlbase auf dem Server im Bücherbus und ändern oder ergänzen Sie folgende Zeilen:
[oragtwy]
; Server Hauptstelle
remotedbname=BIBLIO,@TNS:BIBLIO
; Server Bücherbus
remotedbname=BUS,@TNS:BUS
- Editieren Sie die Konfigurationsdatei winoeb.ini und ergänzen oder ändern Sie folgende Zeilen:
[ALL]
DBNAME1=BUS@BUS
DBNAME2=BIBLIO
…
[Ausleihe]
BenutzerNrPrefix=B
- Führen Sie einen Gesamtabgleich durch. Wir empfehlen, die komplette Datenbank der Hauptstelle zu kopieren. Falls Sie den Gesamtabgleich über das Fahrbibliotheksmodul durchführen wollen, legen Sie zunächst einen leeren Pool Bus an.
BIBLIOTHECAnext konfigurieren
Gehen Sie wie folgt vor:
- Testen Sie, ob Sie sich in BIBLIOTHECAnext sowohl an der Datenbank im Bücherbus als auch an der Datenbank in der Hauptstelle anmelden können.
- Starten Sie das Einstellungsmodul.
- Tragen Sie unter Registerpflege > Werte bei Zweigstelle die Zweigstelle BUS ein und
- Speichern Sie die Änderungen.
- Tragen Sie dem Menüpunkt Konfiguration (AP) > Direkteinstellungen > Abschnitt: Ausleihe > Parameter: Zweigstelle die Zweigstelle BUS ein.
- Speichern Sie die Änderungen.
Achten Sie darauf, dass die Schreibweise der Zweigstelle BUS mit dem Eintrag im Register übereinstimmt (z. B. Groß- und Kleinschreibung).
Weitere Einstellungsmöglichkeiten
In der Datei winoeb.ini, die Sie im Ordner für Anwendungsdateien von Windows finden, müssen Sie im Abschnitt [Ausleihe] den Eintrag BenutzerNrPrefix=B ergänzen. Damit wird festgelegt, dass Benutzer, die im Bus neu aufgenommen werden, eine interne Benutzernummer erhalten, die mit B beginnt. Somit wird verhindert, dass Benutzernummern in Bus und Zentrale doppelt vergeben werden.
Im Einstellungsmodul finden Sie unter dem Menüpunkt Konfiguration (AP) > Direkteinstellungen im Abschnitt Ausleihe den Parameter VerlAusleihstelle. Wenn dieser Parameter im Bücherbus auf N gesetzt ist, wird bei einer Verlängerung die Ausleihstelle nicht überschrieben. Wenn ein Exemplar in der Hauptstelle ausgeliehen und im Bus verlängert wird, wird die Ausleihstelle der Hauptstelle nicht überschrieben. Deshalb wird die Verlängerung im Bus beim täglichen Abgleich nicht berücksichtigt, da der Abgleich keinen Hinweis auf die Bus-Eintragung findet.
Wenn ein Exemplar im Bus entliehen und im Bus verlängert wird, wird dies immer korrekt übertragen.
Es gibt folgende Lösungsmöglichkeiten:
- Setzen Sie den Parameter VerlAusleihstelle im Bücherbus auf J. Damit wird beim Verlängern im Bücherbus die Ausleihstelle überschrieben und die Verlängerung im täglichen Abgleich übertragen. In der Hauptstelle kann der Parameter auf N gesetzt sein.
- Exemplare, die nicht im Bücherbus entliehen wurden, dürfen im Bus nicht verlängert werden.
Datenbanken abgleichen (Offline-Anbindung)
Wenn ein Bücherbus nicht durch eine ständige Netzwerkverbindung mit der Datenbank verbunden werden kann (z. B. über UMTS oder GPRS), muss der Bus mit einer unabhängigen Datenbank ausgestattet werden. Bus-Datenbank und zentrale Datenbank werden daher im laufenden Betrieb mit unterschiedlichen Daten gefüllt. Diese Daten müssen regelmäßig abgeglichen werden, damit beide Datenbanken die Informationen der jeweils anderen Datenbank erhalten und so auf einem aktuellen Stand sind.
Für den Abgleich der Datenbanken sind folgende Möglichkeiten vorgesehen:
- täglicher Abgleich
- Gesamtabgleich
Achtung: Vor dem Gesamtabgleich muss der tägliche Abgleich stattgefunden haben, damit alle Bewegungsdaten des Busses in der zentralen Datenbank vorliegen.
Täglicher Abgleich
Das Fahrbibliotheksmodul (wb_fahr.exe) ermöglicht, dass die Datenbestände der Bus- und Zentral-Datenbank abgeglichen und ausgetauscht werden. Dabei baut das Modul gleichzeitig einen Anschluss an beide Datenbanken auf.
Beim täglichen Abgleich werden nur Bewegungsdaten (Ausleihdaten, Vorbestellungen, Gebühren, Benutzeränderungen und -neuanmeldungen) zunächst vom Bus in die Zentrale und dann von der Zentrale in den Bus übertragen.
Der tägliche Abgleich darf nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb wird der tägliche Abgleich auf folgende Daten beschränkt:
- Medien und Exemplare einschließlich aller Ausleihen
- Leserdaten einschließlich aller Vormerkungen und Gebühren
- Konditionen
- Feiertage
- Register
Konditionen, Feiertage und Register müssen Sie i. d. R. nicht täglich abgleichen. Änderungen sollten Sie aber mit dem nächsten Gesamtabgleich . übertragen.
Voraussetzung für den Abgleich
Wenn der Bücherbus seine Ausleihaktionen beendet hat, muss nach der letzten Ausleihe oder vor dem nächsten Ausleihbetrieb der tägliche Abgleich gestartet werden. Dazu muss das Bücherbus-Notebook (i. d. R. das Server-Laptop) an das Netzwerk der Zentrale angeschlossen werden. Es muss eine Datenbankverbindung zur Zentraldatenbank möglich sein.
Hinweis: Das Fahrbibliotheksmodul muss immer vom Notebook des Busses aus gestartet werden, mit Anschluss an die Zentraldatenbank.
Einstellungen
Im Fahrbibliotheksmodul wählen Sie, welche Daten übertragen werden sollen. Vom Bus in die Zentrale werden immer nur die neuen oder aktualisierten Daten übernommen:
- Ausleihdaten
- Vorbestellungen
- Benutzer
- Gebühren
Für die Übernahme von der Zentrale in den Bus entscheiden Sie, ob zu den einzelnen Punkten alle oder nur die neuen und aktualisierten Daten übernommen werden sollen:
- Exemplare/Ausleihen
- Medien
- Suchtabellen
- Stichworte
- Vorbestellungen
- Benutzer
- Gebühren
- Konditionen
- Feiertage
- Register
Sie haben im Fenster für den Abgleich folgende Optionen:
- Unter dem Bussymbol: Datenbank des Bücherbusses (Angabe wie in der Konfigurationsdatei winoeb.ini bei DBNAME=):
Über dem Bussymbol muss die Zweigstelle für den Bücherbus angezeigt werden. Falls nicht, überprüfen Sie die Einstellungen für die Zweigstellen. Achten Sie darauf, dass in den Arbeitsplatzeinstellungen im Bus die Bus-Zweigstelle korrekt eingestellt ist: Konfiguration (AP) > Ausleihe > Registerkarte Zweigstelle > Zweigstelle, in der sich dieser Arbeitsplatz befindet. Dieser Zweigstelleneintrag wird zur Sicherheit im Fahrbibliotheksmodul über dem Bussymbol angezeigt. Achten Sie darauf, dass diese Angabe immer vorhanden ist. - Unter dem Gebäudesymbol: Datenbank der Hauptstelle (Angabe wie in der Konfigurationsdatei winoeb.ini bei DBNAME=)
- Option Abgleich abends: Diese Option bezieht sich auf den letzten durchgeführten täglichen Abgleich. D. h., wenn der letzte Abgleich morgens gemacht wurde, muss das Kontrollkästchen beim nächsten Abgleich nicht aktiviert werden. Wenn der letzte Abgleich abends gemacht wurde, muss beim nächsten Abgleich das Kontrollkästchen für Abgleich abends aktiviert sein. Die Option gibt also an, ob der vorherige Tag noch miteinbezogen werden soll oder nicht.
Beispiel: Es wurde automatisch das Datum 19.03.2010 eingetragen. Ist die Option Abgleich abends nicht aktiviert, dann werden beim nächsten Abgleich alle Daten ab dem 19.3.2010 abgeglichen. Ist die Option aktiviert, werden alle Daten ab dem 20.3.2010 abgeglichen.
- Option Bus als Ausleihstelle: Es werden bei Markierung dieses Kontrollkästchens aus dem Bus nur die Daten abgeglichen, bei denen der Bus als Ausleihstelle eingetragen ist. Wenn diese Option nicht aktiviert wird, werden alle Daten abgeglichen. Es entscheidet dann nur noch das Änderungsdatum darüber, ob ein Datensatz abgeglichen wird oder nicht. Aktivieren Sie diese Option, wenn im Einstellungsmodul unter Konfiguration (AP) > Direkteinstellungen im Abschnitt Ausleihe der Parameter VerlAusleihstelle auf J gesetzt ist. Wenn Sie diese Option nicht aktivieren, werden alle Verlängerungen abgeglichen, unabhängig von der Einstellung des Parameters VerlAusleihstelle.
- Option Bus als Zweigstelle: Ist dieses Kontrollkästchen markiert, werden nur Bestände abgeglichen, die dem Bus gehören, d. h., bei denen in den Exemplardaten die Zweigstelle Bus hinterlegt ist.
- Mit der Schaltfläche Speichern werden Ihre Einstellungen im Fahrbibliotheksmodul abgespeichert und stehen beim nächsten Aufruf wieder zur Verfügung.
Hinweis: Wenn Sie im Bus Mahnungen drucken, aktivieren Sie die Option Mahndaten. Wir empfehlen allerdings, Mahnungen nur in der Hauptstelle zu drucken.
Täglichen Abgleich durchführen
Täglich abends nach oder morgens vor der Busausleihe muss ein Abgleich stattfinden, der die Bewegungsdaten seit dem letzten Abgleich transportiert.
Hinweis: Führen Sie den täglichen Abgleich immer zur gleichen Zeit durch, entweder abends nach der Ausleihe oder morgens vor der Ausleihe.
Sie haben mehrere Möglichkeiten, den Abgleich zu starten:
- Starten Sie den Abgleich manuell. Klicken Sie hierzu im Fenster Fahrbibliotheksabgleich auf die Schaltfläche Abgleichen.
- Rufen Sie das Fahrbibliotheksmodul im Batch-Betrieb auf. Der Befehl lautet: wb_fahr BATCH. Mit diesem Befehl wird das Modul gestartet und automatisch der tägliche Abgleich mit den gespeicherten Einstellungen durchgeführt. Mit Hilfe des Schedulers von Windows und diesem Programmaufruf lässt sich der tägliche Abgleich vollständig automatisieren.
- Verwenden Sie das Programm tagesabs.exe im Programmverzeichnis ..\BIN auf dem Server im Bücherbus. Editieren Sie dazu die Datei tagesabs.ini und ändern Sie folgende Zeilen:
[Zugang]
...
DB=BUS
...
[BIBLIO]
PROGRAMM=wb_fahr.exe
Anmeldung=0
Datenbankname=0
- Starten Sie das Programm tagesabs.exe und aktivieren Sie die Option Automatischer Abschluss aktiviert. Stellen Sie über den Menüpunkt Datei > Einstellungen ein, wann der Tagesabgleich durchgeführt werden soll.
- Im rechten Bereich des Fahrbibliotheksfensters können Sie unter Protokoll den Fortschritt des Abgleichs verfolgen. Hier werden auch Fehlermeldungen angezeigt. Nach erfolgreichem Abgleich erscheint ein grüner Haken.
Gesamtabgleich
Einmalig vor der erstmaligen Aufnahme des Betriebs im Bücherbus und dann in regelmäßigen Abständen sowie unmittelbar nach einem Jahresabschluss auf der Datenbank in der Hauptstelle muss ein Gesamtabgleich stattfinden.
Hinweis: Vor dem Gesamtabgleich muss immer ein täglicher Abgleich durchgelaufen sein.
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Gesamtabgleich vorzunehmen:
- Sie kopieren die Datenbank der Hauptstelle auf den Bücherbus.
- Sie können den Gesamtabgleich über das Fahrbibliotheksmodul ausführen lassen.
Hinweis: Wir empfehlen, den Gesamtabgleich durch Kopieren der Datenbank vorzunehmen. Dies ist schneller und sicherer als ein Abgleich über das Fahrbibliotheksmodul.
Sie sollten den Gesamtabgleich nur dann über das Fahrbibliotheksmodul durchführen, wenn Sie in der Hauptstelle und im Bücherbus unterschiedliche Datenbanksysteme einsetzen, z. B. in der Hauptstelle Oracle und im Bücherbus SQLBase.
Gesamtabgleich durch Kopieren der Datenbank
Gehen Sie wie folgt vor, je nach Datenbanksystem:
SQLBase
- Beenden Sie die Datenbank-Server von Bücherbus und Hauptstelle.
- Kopieren Sie die Datenbankdatei (biblio.dbs) aus der Hauptstelle in das Verzeichnis ..\sqlbase\bus auf den Server im Bücherbus.
- Benennen Sie die Datei bus.dbs im Verzeichnis ..\sqlbase\bus um in busalt.dbs.
- Benennen Sie die kopierte Datenbankdatei biblio.dbs um in bus.dbs.
- Starten Sie die Datenbank-Server neu.
Oracle
- Erstellen Sie über den Oracle-Export ein Dump-File des Pools Biblio in der Hauptstelle.
- Kopieren Sie das Dump-File auf den Server im Bücherbus.
- Erstellen Sie über den Oracle-Export ein Dump-File des Pools Bus auf dem Server des Bücherbusses.
- Löschen Sie den User Bus auf dem Server im Bücherbus.
- Legen Sie den User Bus neu an.
- Importieren Sie den exportierten Pool Biblio in den Pool Bus.
Hinweis: Sie sollten für den Gesamtabgleich eine Routine (möglichst Batch-Job) einrichten, der die Datenbank aus der Zentrale in den Bus kopiert.
Gesamtabgleich über das Fahrbibliotheksmodul
Für den Gesamtabgleich über das Fahrbibliotheksmodul benötigen Sie eine direkte Netzwerkverbindung. Gehen Sie wie folgt vor:
- Starten Sie das Fahrbibliotheksmodul.
- Richten Sie die Einstellungen für den Gesamtabgleich ein.
- Wenn Sie die Voreinstellungen nutzen wollen, klicken Sie auf die Schaltfläche Gesamtabgleich. Wenn Sie im Bücherbus nur den Datenbestand der Zweigstelle Bus vorhalten, müssen Sie das Kontrollkästchen für die Option Abgleich einschränken auf Exemplare mit bei Bus als Zweigstelle aktivieren. Damit werden nur Exemplare aus der Zweigstelle Bus abgeglichen.
- Setzen Sie alle Einstellungen Ihren Vorstellungen entsprechend.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Abgleichen. Im rechten Bereich des Fensters können Sie unter Protokoll den Fortschritt des Abgleichs verfolgen. Hier werden auch ggf. Fehlermeldungen angezeigt. Nach erfolgreichem Abgleich erscheint ein grüner Haken.
- Klicken Sie nach dem erfolgreichen Gesamtabgleich auf die Schaltfläche Täglicher Abgleich.
- Überprüfen Sie die Einstellungen.
- Klicken Sie auf Speichern.
Hinweis: Mit der Schaltfläche Vergleichen überprüfen Sie, ob die Exemplardaten aus dem Bus korrekt in die Hauptstelle übertragen wurden.
Arbeitsverteilung zwischen Bus und Zentrale
Achten Sie bei der Arbeitsverteilung darauf, welche Funktionen im Bus genutzt werden dürfen und welche nicht. Im Bus können Sie grundsätzlich alle wesentlichen Ausleihaktionen durchführen:
- Ausleihe
- Rückgabe
- Verlängerungen
- Vorbestellungen
- Gebührenbuchungen
- Gebührenstornos
- Lesererfassungen
- Leserdatenänderungen
- Recherche
In der Zentrale werden alle Verwaltungsvorgänge erledigt:
- Mahndruck
- Vormerkbenachrichtigungen
- Verwalten von Ausleihkonditionen und Schließtagen
- Statistiken
- Im Bus dürfen Sie folgende Aktionen nicht ausführen:
- Leser löschen
- Gebühren löschen, stattdessen sollte die Storno-Funktion verwendet werden.
Tagesabschluss
Der Tagesabschluss darf nie im Bücherbus gestartet werden. Der Tagesabschluss sollte immer nach dem täglichen Abgleich in der Zentrale durchgeführt werden. Der Abschluss kann auch am nächsten Morgen in der Zentrale durchgeführt werden. Falls fälschlicherweise im Bus ein Tagesabschluss durchgeführt wird, werden die entsprechenden Ausleihen nicht in die Statistik in der Zentrale übertragen.
Vorbestellungen
Vorbestellungen können Sie im Bus erfassen und auch löschen. Beim Löschen prüft das System, ob eine Vorbestellung, die im Bus eingegeben wurde, in der Zentrale auch vorhanden ist. Wenn in der Zentrale eine Vorbestellung gefunden wird, die im Bus nicht mehr existiert, aber aus dem Bus stammte, wird diese auch in der Zentrale gelöscht.
Achtung: Der Parameter VorbestKeineVorbestUpd in den Einstellungen unter Konfiguration (Sys) > Direkteinstellung > Abschnitt: Ausleihe kann hierbei zu Unstimmigkeiten führen. Bei dieser Funktion werden Vorbestellungen für nachbestellte Exemplare automatisch erzeugt. Falls ein Exemplar aus dem Bus nachbestellt wird und die schon vorhandenen Exemplare Vorbestellungen aufweisen, erzeugt das System eine neue Vorbestellung für das neue Exemplar basierend auf den Informationen aus den bisherigen Vorbestellungen. D. h., die bisherigen Vorbestellungen werden kopiert und beim neuen Exemplar eingefügt. Dadurch entstehen neue Vorbestellungen, die scheinbar aus dem Bus stammen, obwohl sie nur kopiert wurden. Beim täglichen Abgleich stellt das System fest, dass es eine Vormerkung in der Zentrale gibt, die im Bus nicht vorhanden ist. Diese wird nun fälschlicherweise wieder gelöscht.
Lösungsmöglichkeiten:
- Vorbestellungen sollten im Bus nicht gelöscht werden, wenn der Parameter VorbestKeineVorbestUpd genutzt wird
- Vorbestellungen sollten zeitgleich im Bus und in der Zentrale gelöscht werden (vor dem Abgleich)
- Der Parameter VorbestKeineVorbestUpd sollte deaktiviert werden.
Exemplaränderung
Änderungen an Exemplardaten können Sie auch im Bus vornehmen, z. B. 2. Standort. Sie dürfen allerdings im Bus keine Exemplare makulieren. Außerdem dürfen Sie im Bus keine Änderungen am Exemplarstatus vornehmen. Statusänderungen werden beim täglichen Abgleich nicht vom Bus in die Zentrale übertragen. Makulierte Exemplare aus der Zentrale werden korrekt in den Bus übertragen.
Medienänderung
Medienänderungen werden nicht vom Bus in die Zentrale übertragen. D. h., Mediendatendürfen Sie im Bus nicht verändern. Mediendaten sollten Sie nicht über den Abgleich im Fahrbibliotheksmodul abgleichen, da dieser Vorgang zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Mediendaten werden im Bus nur für die Recherche benötigt. Für die Ausleihe im Bus genügen die Exemplardaten. Die Mediendaten können z. B. wöchentlich mit dem Gesamtabgleich übertragen werden.
Haltestellen verwalten
BIBLIOTHECAnext ermöglicht die Erstellung von Ausleihstatistiken für Bushaltestellen. Durch den Einsatz von Haltestellen ändern sich einige Gegebenheiten beim Betrieb des Bücherbusses, u. a. in den Einstellungen, Konditionen und für die Statistik. Die folgenden Informationen gelten sowohl für Bücherbusse, die offline mit einem Abgleich, als auch für die Bücherbusse, die online ohne Abgleich betrieben werden.
Einstellungen
Aktivieren Sie im Einstellungsmodul auf den Ausleihrechnern des Busses die Haltestellenverwaltung über Konfiguration (AP) > Direkteinstellung > Abschnitt: Ausleihe > Parameter: AusleihHaltestelle.
Tragen Sie im Einstellungsmodul unter Registerpflege > Werte bei der Tabelle Haltestelle die Haltestellen ein.
Hinweis: Die Haltestellenkürzel müssen sich von den Zweigstellenkürzeln unterscheiden. Sie können maximal dreistellige Kürzel vergeben. Die Einstellung ist einmal in der Zentrale zu treffen. Bei Offline-Bücherbussen werden diese Daten beim Gesamtabgleich in den Bus übertragen.
Zusätzlicher Hinweis, nur für Offline-Bücherbusse beim Einsatz des Abgleichs über wb_fahr.exe:
- Ergänzen Sie auf dem Rechner, auf dem das Fahrbibliotheksmodul gestartet wird (z. B. Server-Laptop im Bus), folgenden Eintrag in der Datei winoeb.ini, die Sie im Ordner für Anwendungsdateien von Windows finden:
Abschnitt [Fahrbibliothek]:
Haltestellen=H1’,’H2’,’H3
Es ist die Auflistung aller Haltestellenkürzel in einfachen Hochkommata und mit Komma getrennt nötig, beachten Sie auch die Groß- und Kleinschreibung. Entfernen Sie aber das Hochkomma am Anfang und am Ende der Auflistung. Die Angabe der Kürzel entnehmen Sie den Daten aus den Registerpflege > Werte > Tabelle: Haltestellen.
Achten Sie darauf, dass im Bücherbus auf allen Notebooks folgende Einstellung aktiviert ist: Konfiguration (AP) > Ausleihe > Registerkarte: Zweigstellen > Zweigstelle, in der sich dieser Arbeitsplatz befindet. Stellen Sie hier unbedingt das Zweigstellenkürzel für den Bus ein.
Starten Sie nach der Durchführung dieser Einstellungen BIBLIOTHECAnext neu. Im Ausleihbildschirm erscheint rechts oben ein Auswahlfenster, in dem die entsprechende Haltestelle ausgewählt werden kann. Bei der Ankunft an einer Haltestelle muss hier der entsprechende Eintrag ausgewählt und damit aktiviert werden. Alle folgenden Ausleihen werden damit auf die eingetragene Haltestelle gebucht.
Die Ausleihdaten zu den Haltestellen werden über den Tagesabschluss in die Statistik übertragen. Dort können Auswertungen über die Ausleihstelle erfolgen. Die Ausleihstelle dient bei aktivierter Haltestellenstatistik als Haltestellenvermerk.
Tourenplan
Für die verschiedenen Haltestellen können Sie einen Tourenplan einrichten. Dies hat den Vorteil, dass die Leih- und Verlängerungsfristen sowie die Gebührenberechnung von Verzugsgebühren an den Fahrplan des Busses angepasst werden können.
Beispiel: Wenn eine Haltestelle immer dienstags bedient wird, kann die Leihfrist so eingerichtet werden, dass diese immer auf einen Dienstag gesetzt wird. Fällt der Bücherbus an einem Dienstag aus, wird die Leihfrist dadurch nicht auf Mittwoch, sondern auf den Dienstag der folgenden Woche verschoben
Sie müssen folgenden Einstellungen im Einstellungsmodul vornehmen:
- Registerpflege > Werte > Tabelle ZSRückgabeTage: Für jedes Kürzel aus der Tabelle Haltestelle wird eingetragen, an welchem Tag die Haltestelle bedient wird.
Beispiel: Kürzel=H1, Wert=2
Die Haltestelle H1 wird immer dienstags bedient (1=Montag, 2=Dienstag, 3=Mittwoch, usw.).Klicken Sie auf Hinzufügen, um die neuen Werte einzutragen. - Konditionen > Standardkonditionen > Registerkarte: Allgemeines: Die Leihfrist muss nach Öffnungstagen berechnet werden. Da es sich hierbei um eine systemweite Einstellung handelt, müssen alle Leih- und Verlängerungsfristen auf Öffnungstage umgestellt werden, falls bisher mit Kalendertagen gearbeitet wird.
- Konfiguration (Sys) > Direkteinstellung > Abschnitt: Ausleihe > Parameter: ZSKonditionenAlleZweigstellen: Dieser Parameter muss auf J eingestellt werden, damit BIBLIOTHECAnext bei der Ausleihe die haltestellenbezogenen Öffnungstage auslesen kann.
Einstellungen in den Konditionen (für Ausleihaktionen im Bus)
Damit der Tourenplan eingesetzt werden kann, müssen Sie einige Konditionen für den Bücherbus setzen. Dies betrifft die Ausleihe sowie Verlängerungen, die direkt im Bücherbus stattfinden:
- Unter Konditionen > Weitere Konditionen wird über die Schaltfläche Hinzufügen eine Leihfrist LFLF für die Zweigstelle Bücherbus eingestellt. Diese Leihfrist wird als Grundlage für alle Haltestellen bei der Ausleihe verwendet. Da die Leihfrist auf Öffnungstage bezogen berechnet wird, gilt folgendes Rechenschema:
Wenn eine Haltestelle einmal pro Woche bedient wird, entspricht dies einem Öffnungstag pro Woche. Wenn eine Leihfrist von vier Kalenderwochen vergeben werden soll, entspricht dies einer Leihfrist von vier Öffnungstagen. Bei den Konditionen wird also 4 eingetragen. - Unter Konditionen > Weitere Konditionen wird analog zur Leihfrist die Verlängerungsfrist für die 1. bis 3. Verlängerung für die Zweigstelle Bücherbus eingefügt.
- Weitere Konditionen, die für die Zweigstelle Bus definiert werden können. Diese Konditionen gelten automatisch für alle Haltestellen, wenn die entsprechende Aktion am Bücherbus durchgeführt wird:
- MFMx (Mahnfrist)
- SOVL (Verlängerungsgebühr)
- LFVX (Verlängerung nicht möglich eine bestimmte Anzahl von Tagen nach Ausleihe)
- SOMV (maximal Anzahl Verlängerungen)
- SODV (maximal Dauer Verlängerungen).
Bei den genannten Konditionen wird anhand der Zweigstelle Bücherbus, die als Arbeitsplatz-Zweigstelle definiert ist, auf die Konditionen zu dieser Zweigstelle zugegriffen.
Bei allen anderen Konditionen wird auf die zweigstellenübergreifenden Eintragungen zurückgegriffen, d. h., entweder auf Konditionen im Bereich Weitere Konditionen, die für Mediengruppen und Benutzergruppen definiert wurden, oder auf die Standardkonditionen.
Einstellungen in den Konditionen (für zweigstellenübergreifende Ausleihaktionen)
Wenn für Leserkonten, die Bücherbusausleihen enthalten, in anderen Zweigstellen oder der Zentrale Verlängerungen durchgeführt werden sollen, ist es meist sinnvoll, dass die Konditionen des Bücherbusses oder Tourenplan auch hier beachtet werden sollen. Dafür müssen die Konditionen umgestellt werden.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Vereinheitlichung empfehlen wir, dass alle Konditionen, die den Bücherbus betreffen, in den Standardkonditionen abgebildet werden. Dadurch ist gewährleistet, dass alle zweigstellenübergreifenden Aktionen auf diese Konditionen zugreifen. Im Einzelnen betrifft dies folgende Bereiche:
- Konditionen > Standardkonditionen > Registerkarte: Leihfrist: Definition der Leihfrist, sowie der Verlängerungsfristen für die 1. bis 3. Verlängerung.
- Konditionen > Standardkonditionen > Registerkarte: Mahnfrist: Definition der Mahnfristen für die 1. bis 5. Mahnung.
- Konditionen > Standardkonditionen > Registerkarte: Säumnis-/Mahngebühren: Definition der Überziehungsgebühren, sowie der Mahngebühren und Mahnpauschalen.
In den weiteren Konditionen werden anschließend die Konditionen abgebildet, die sich von den Bücherbus-Einstellungen unterscheiden, z. B. die Konditionen für die anderen Zweigstellen und Zentrale.
Hintergrund dieser Einstellungsempfehlungen
Bei der Ausleihe im Bücherbus wird eine Haltestelle zugeordnet. Diese Haltestelle wird in den Exemplardaten im Feld Ausleihstelle gespeichert. Bei der Berechnung der Verlängerungsfristen in der Zentrale oder in einer anderen Zweigstelle wird geprüft, ob in den Konditionen Vorgaben für diese Ausleihstelle gemacht wurden. Da es sich um eine Haltestelle handelt, kann keine Kondition gefunden werden, da man Konditionen nicht für Haltestellen erfassen kann. Das System ignoriert hierbei die Konditionen zur Zweigstelle Bus, da sie nicht mit der aktuellen Ausleih-Haltestelle übereinstimmen. Die Beziehung zu den Konditionen der Zweigstelle Bücherbus kann in diesem Fall nicht hergestellt werden, da als Arbeitsplatz-Zweigstelle nicht der Bücherbus definiert ist.
Das System greift daher auf die Leihfristen zurück, die keiner Zweigstelle zugeordnet sind. Meistens handelt es sich dabei um die Fristen, die in den Standardkonditionen definiert sind, z. B. 20 Tage. Diese werden auf die Öffnungstage der aktuellen Ausleihstelle (Haltestelle) umgerechnet. Die Öffnungstage sind in den Einstellungen unter Registerpflege > Werte > Tabelle: ZSRückgabeTage hinterlegt. Dabei wurde festgelegt, dass jede Haltestelle z. B. einen Tag pro Woche geöffnet ist. Da die Leihfrist nach Öffnungstagen berechnet wird, verteilen sich die 20 Tage Verlängerungsfrist auf einen Öffnungstag pro Woche und dadurch entsteht eine Leihfrist von 20 Wochen. Es ist demnach notwendig, BIBLIOTHECAnext so einzustellen, dass nicht die Leihfrist von 20 Tagen, sondern die für den Bücherbus gültige Verlängerungsfrist verwendet wird.
Schließtage für Haltestellen
Damit der Tourenplan der Haltestellen auch bei Schließzeiten beachtet wird, ist es sinnvoll, die Schließzeiten in den Einstellungen unter Konditionen > Feiertage zu erfassen.
Schließtage, die in Bezug auf die Zweigstelle Bücherbus hinterlegt werden, gelten zentral für alle Haltestellen und werden bei Ausleihen und Verlängerungen im Bus berücksichtigt.
Bei Verlängerungen in anderen Zweigstellen oder der Zentrale werden Schließtage nur dann berücksichtigt, wenn diese auf die einzelnen Haltestellen bezogen erfasst wurden. Um dies zu ermöglichen, können im Schließtagskalender auch Haltestellen ausgewählt werden.
Gehen Sie wie folgt vor:
- Unter Konditionen > Feiertage wählen Sie die betreffende Haltestelle (oben rechts) aus der Liste aus.
- Aktivieren Sie die Schaltfläche Hinzufügen. Es erscheint der Kalender.
- Sie können den entsprechenden Schließtag wählen und nach Wunsch benennen.
- Speichern Sie den Schließtag mit OK.
Eine Haltestelle kann nicht gleichzeitig mit einer Zweigstelle ausgewählt werden.
Haltestellenstatistik
BIBLIOTHECAnext ermöglicht die Erstellung von Ausleihstatistiken für die Haltestellen. Damit Sie Ausleihstatistiken für Haltestellen erzeugen können, müssen Sie folgende Einstellungen vornehmen:
- Aktivieren Sie im Einstellungsmodul auf den Ausleihrechnern des Bücherbusses die Haltestellenstatistik, indem Sie unter Konfiguration (AP) > Direkteinstellungen > Abschnitt: Ausleihe > Parameter: AusleihHaltestelle den Wert J eintragen und speichern.
- Tragen Sie im Einstellungsmodul unter Registerpflege > Werte unter Haltestelle mit Hinzufügen die Haltestellen ein. Ein Kürzel darf maximal drei Stellen lang sein. Die Haltestellenkürzel müssen sich von den Zweigstellenkürzeln unterscheiden, d. h., Sie dürfen für eine Haltestelle kein Kürzel vergeben, das Sie schon einer Zweigstelle zugewiesen haben.
- Editieren Sie die Konfigurationsdatei winoeb.ini und ergänzen Sie folgende Zeile:
[Fahrbibliothek] Haltestellen=H1’,’H2’,’H3
Es handelt sich hierbei um die Auflistung aller Haltestellenkürzel in Hochkomma und mit Komma getrennt, Groß- und Kleinschreibung ist zu beachten. Am Anfang und am Ende darf aber kein Hochkomma stehen.
- Wenn die Ausleihstatistik für Haltestellen aktiviert ist, erscheint im Ausleihbildschirm eine Auswahl der Haltestellen. Aktivieren Sie bei der Ankunft in einer Haltestelle die entsprechende Haltestelle.
Hinweis: In der Statistik können Sie unter dem Menüpunkt Ausleihen die entsprechenden Auswertungen vornehmen.
Notausleihe
Sofern Sie bei der Installation die Notausleihe eingerichtet haben, können Sie auch im Bücherbus mit der Notausleihe arbeiten. Wenn Sie im Bücherbus über die Notausleihe verbucht haben, müssen Sie vor dem Tagesabgleich im Bücherbus die Protokolle einspielen. Wenn Sie in der Hauptstelle über die Notausleihe verbucht haben, müssen Sie vor dem Tagesabgleich in der Hauptstelle die Protokolle einspielen.